Handschuhe, Atemschutzmasken und 1 Meter Sicherheitsabstand - die Hygieneempfehlungen durch Bund und Länder unterscheiden sich von Zeit zu Zeit. Gerade in der aktuellen Situation sind die Empfehlungen strenger denn je. Aber welchen Standard sollte man im alltäglichen Leben wirklich halten?
An welchen Stellen Hygiene verbessert werden sollte und wo es vielleicht sogar zu viel ist, habe ich im Folgenden fĂĽr Sie zusammengefasst.
Hygiene ist der Schild unserer Gesundheit - er schĂĽtzt Sie und Ihre Mitmenschen!
Ob im Bus, beim Bäcker oder im Business: Überall treffen Menschen aufeinander. Und sie berühren sich - direkt oder indirekt: Ob es das morgendliche Händeschütteln Ihrer Geschäftspartner ist oder der Geldschein, mit dem die Brötchen bezahlt werden. Die Gefahren für eine Infektion können an jeder Oberfläche lauern, mit der Sie täglich in Kontakt treten. Doch wie können Sie die Gefahr eindämmen?
1. Händewaschen - und zwar richtig!
Die Grafik (Quelle: statista.com) zeigt: Händewaschen ist keineswegs so selbstverständlich, wie es auf den ersten Blick scheint!
Und genau hier liegt die große Gefahr: Laut Prof. Dr. Günter Kampf von der Universität Greifswald überlebt etwa der SARS-Coronavirus mehrere Tage an Oberflächen wie z.B. Türklinken. So gelangt er auf Handflächen und von dort aus ins Gesicht - durch Schleimhäute letztendlich in den Körper.
Vorausgesetzt man unterbricht die Kontaktkette nicht durch Händewaschen: Mindestens 20 Sekunden empfehlen Fachexperten, um die Zahl der Keime auf den betroffenen Stellen auf ein Tausendstel zu reduzieren. Natürlich kann man seine Hände auch durch Desinfektionsmittel reinigen, doch hier ist Vorsicht geboten!
2. Desinfektionsmittel
Ein klinisch reines Zuhause oder ein steriles Büro - wäre das nicht perfekt? Fehlanzeige!
Sofern Sie nicht im medizinischen Bereich arbeiten, ist eine sterile Umgebung nicht notwendig und ausserdem nur durch Desinfektionsmittel schlichtweg nicht erreichbar. Auch sind sie grundsätzlich nur mit grosser Vorsicht zu verwenden: Diverse Inhaltsstoffe können Allergien oder Ekzeme auslösen.
Prinzipiell ist eine Desinfektion durch entsprechende Konzentrate nur dann ratsam, wenn eine akute Bedrohung durch Viren, Bakterien oder Pilze vorliegt. Diese ist vor allem dann gegeben, wenn sich eine hochansteckende Person im näheren Umfeld befindet.
‍Grundsätzlich wird jedoch von der regelmässigen Verwendung von Desinfektionsmitteln am Arbeitsplatz oder Zuhause abgeraten.
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3. Persönliche Hygieneregeln
Seit den vergangenen Wochen wissen wir, wie gefährlich und heimtückisch Tröpfcheninfektionen sein können. Selbst nicht-erkrankte Personen können Keime transportieren und diesen durch Niesen, Husten oder Sprechen den unsichtbaren Weg in Ihren Körper ebnen.
Essentiell sind somit auch die Hygieneregeln, die zwar vielen Menschen geläufig sind, aber nur bei konstanter und richtiger Einhaltung das Ansteckungsrisiko dauerhaft minimieren.
Die Hand beim Niesen vor den Mund zu halten, ist dabei mehr Höflichkeits-Etiquette als medizinischer Rat.
Die unzähligen Keime gelangen somit direkt auf die Handflächen und schliesslich auf alles, was Sie berühren - verwenden Sie hier lieber die Armbeuge oder besser noch Einwegtaschentücher, die Sie nach dem Gebrauch sofort in einen Mülleimer werfen.
Viel wichtiger ist jedoch der Abstand zu Ihren Mitmenschen und das wegdrehen beim Husten oder Niesen, damit Erreger erst gar nicht in die Richtung Ihres Gegenübers gelangen. Nachdem Niesen/ Husten gilt stets unsere Regel Nummer 1: Händewaschen!
4. Eine saubere Umgebung
Ob Zuhause oder am Arbeitsplatz: Hygiene heisst nicht nur, sich selbst sauber zu halten. Auch Arbeitsplatz und Zuhause bieten optimale Ăśberlebensbedingungen fĂĽr Keime.
Experten empfehlen eine regelmässige Reinigung durch haushaltsübliche Reinigungsmittel - dabei ist es unerheblich, ob diese mit einer speziellen Anti-Viren-Formel oder ähnlichem werben.
Wichtig ist hierbei vor allem die Regelmässigkeit. Vor allem Gegenstände wie Türklinken oder Tischkanten, die häufiger berührt werden, sollten Sie öfter reinigen.
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Fazit
Es sind einfache Dinge, die Keime davon abhalten, unseren Organismus zu befallen. Sie müssen nur regelmässig und konsequent umgesetzt werden.
Sie sollten sich dabei jedoch nicht verrückt machen und lieber den Reinigungsaufwand an den richtigen Stellen erhöhen. Sollten Sie Fragen haben zögern Sie nicht, mir diese zu stellen.